Gestern fand das zweite BarCamp Bonn statt. Über 170 Menschen kamen ins Forum Internationale Wissenschaft, um sich zu vernetzen, Ideen vorzustellen, Feedback zu bekommen, Wissen weiterzugeben oder einfach weil sie neugierig waren. Karin, Johannes und ich haben das BarCamp Bonn jetzt zum zweiten Mal organisiert. Aber ein BarCamp wäre ein leerer Sessionplan, wenn da nicht die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wären. Es bleibt bis zur Sessionplanung auch für uns immer eine Überraschung: Werden dieses Jahr die Themen interessant sein? Werden sich genug Sessions finden? Oder vielleicht auch: Haben wir genug Räume für alle da? 

Eindrücke aus den Sessions

Es hat alles geklappt, wie wir uns das gewünscht haben. Auch das Feedback war positiv. Dieses Jahr war ich deutlich entspannter und habe mir auch einige Sessions angeschaut, nachdem Johannes und ich den Sessionplan digitalisiert haben. Es ist spannend zu sehen, wie die Themen der Stadt sich im Sessionplan spiegeln. So gab es mehrere Sessions zum Thema Flüchtlinge in Bonn. Was ist mir sonst so in Erinnerung geblieben?

  • Die erste Session, die ich besuchte, wurde von Stefan Wolfrum und Salim Deeb angeboten. Sie suchen Freiräume und Sponsoren für ein Fablab, oder HackerSpace, oder einen Ort in Bonn, wo 3D-Drucker, Elektronikbastler und Hobbyreparateure ein zu Hause finden. Erste Kontakte haben sie geknüpft, auch wenn noch nichts spruchreifes da sei. Ein Verein solle die Finanzen regeln. Es gab viel gutes Feedback aus den Reihen der Teilnehmer, auch ich ließ mich zu dem ein oder anderen Kommentar hinreißen, z.B. dass eine offene Kommunikation es allen erleichtert einen Beitrag zu dieser Idee zu leisten. Bisher gibt es nur eine Slack-Gruppe, zu der man sich einladen lassen muss. In der folgenden Session konnte man lernen, wie man einen solchen Freiraum aufbauen kann.
  • Na klar, die Coworking-Session fand ich besonders wichtig. Ralph Grundmann hat das Coworking-Space Bonn vorgestellt, wo Johannes und ich seit Anfang des Jahres als Bonn.digital eine Heimat gefunden haben. Das Coworking mehr ist, als ein Schreibtisch zeigte Ralph in seiner Präsentation, aber auch durch die offene Frage, wie er das Coworking für alle interessanter gestalten kann. Auch ich habe ein Interesse daran, dass das Coworking bald voller kluger Menschen ist, um dort eine Dauer-BarCamp-Atmosphäre herzustellen, als Ort, wo die digitale Szene Bonns Firmen gründet, im Netzwerk arbeitet und Wissen weitergibt. Ralph ist für diesen Traum deutlich in Vorleistung gegangen und ich würde mir wünschen, dass die Bonner Community das zu schätzen weiß. Schon in den wenigen Wochen, die wir dort sind, haben sich so viele spannende Gespräche, Zusammenarbeiten und Ideen ergeben.
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    Danach hat Mike Schnoor spontan eine Session zum Thema Snapchat angeboten. Bedarf gab es, wie man ja schon in der Vorstellungsrunde gemerkt hatte. Mein Hashtag #Ü30Snapchatter hat auf jeden Fall für einen Lacher in der Vorstellungsrunde gesorgt. Ich unterstützte Mike bei der Präsentation, indem ich mein Smartphone an den Präsentationslaptop anschloss und via Beamer spiegelte. Mike erklärte alle Funktionen und Möglichkeiten; das Publikum schwankte zwischen lautem Lachen (besonders bei den Gesichtsfiltern) und überfordertem Stirnrunzeln (wenn man selbst solche Filter nutzen sollte). Zum Ende der Session entschloss ich mich spontan BundesSnap.de noch vorzustellen. Dort kann jeder aus Bonn sein Snapchat-Profilbild hochladen und so andere Snapchatter aus der Region finden. Eigentlich wollte ich damit bis zum Treffen der Bonner Wissenschafts-Online-Kommunikatoren warten, aber leider kann ich nicht dabei sein, (da ich einen Geburtsvorbereitungskurs meiner Frau begleite). Johannes wird mich aber als bester Snapchatter Bonns (laut Karin) sicher exzellent zu vertreten wissen. Ob ich jetzt Papablogger werde, muss ich mir noch überlegen. ;)

Livestreaming via Freifunk?

IMG_1926Was fand ich sonst noch so bemerkenswert, außer, dass wir dieses Jahr ans Frühstück gedacht haben? Mich hat besonders gefreut, dass die Bonner Freifunker dieses Jahr beim BarCamp dabei waren und uns auch mit einem Netzwerk unterstützt haben. So hatten alle Teilnehmer die Wahl zwischen WLAN mit vierseitiger Anleitung und persönlichen Codes, naja, oder eben Freifunk.

Ebenfalls bemerkenswert war die Vielfalt der Livestreams, die dieses Jahr angeboten wurden. Ich selbst hatte ein altes Zweithandy auf ein Stativ geschraubt. Darauf hatte ich Periscope installiert und via @Bundesstadt den gesamten Tag gestreamt. Einige andere, darunter Johanna Schäfer und Sven Hense haben ebenfalls Sessions via Periscope gestreamt. Teilweise konnte man so drei Livestreams gleichzeitig gucken, alles recht spontan organisiert. Die Videos werden jedoch nach 24h gelöscht. Steve Paine war mobil mit einem tragbaren Camcorder, den er via Technik im Rucksack mit Youtube verbunden hatte. Ich selbst habe dann mit dem Dienstsmartphone von Bonn.digital einen Facebook-Livestream aus der Coworking-Session gemacht:

https://www.facebook.com/saschafoerster.de/videos/1024663920925956/

 

Ich finde ja, dass bei jedem BarCamp pro Session jeweils einer eine Aufzeichnung machen sollte und am Ende alles bei Youtube landet, so dass man von allen Session potentiell profitieren kann. Es braucht gar nicht mal so viel Technik.

Wie kann man die digitale Community in Bonn sichtbarer machen?

Ich habe es heute, am Tag nach dem BarCamp jedenfalls genossen bei einer Tasse Kaffee auf der Couch der Diskussionsrunde mit Gunnar Sohn zuzuhören. Er frage, wer der Netzökonomie-Champion ist: Köln oder Bonn? Na klar, Bonn, ist doch logisch, oder? ;) Aber hört doch mal selbst rein, es werden einige interessante Studien vorgestellt.

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Am wichtigsten finde ich jedoch die Aussage, dass die Sichtbarkeit der lokalen digitalen Szene immer noch verbesserungswürdig ist. Es gibt so viele kleine Treffen, Meetups und Stammtische zu Digitalthemen, die Johannes und ich bei Bonn.jetzt im Kalender sammeln, so viele, dass man jeden Tag irgendwo in Bonn hingehen könnte. Domingos, zum ersten Mal beim Bonner BarCamp schrieb darum auch:

Uns ging es vor zwei Jahren schon so, wie Domingo und darum ist seine Erkenntnis Ansporn für uns weiterzumachen. Morgen besprechen wir das Feedback von Euch und uns und entscheiden dann, ob wir ein BarCamp Bonn 2017 organisieren. Aber ich bin zuversichtlich, dass es noch immer viel für Bonn zu tun gibt, ob digital oder analog. Am besten klappt es eh, wenn man beides zusammen denkt.

Zahlen, Daten, Fakten

Zum Schluss gibt es noch ein paar Zahlen und ein Gruppenfoto:

  • Anzahl der Teilnehmer: 171 (ohne Orgateam)
  • Anzahl der Sessions: 41
  • Tweets mit dem Hashtag #bcbn16: ca. 3000
  • Anzahl der Twitter-Accounts, den den Hashtag #bcbn16 genutzt haben: 377
  • Instagrams mit dem Hashtag #bcbn16: 96
  • Livestreams (Youtube, Periscope, Facebook): 6
Das BarCamp-Twitter-Netzwerk.
Statt eines Gruppenfotos: Das BarCamp-Twitter-Netzwerk

Mein Dank gilt allen Teilnehmern, den Sponsoren, den Mitveranstaltern und den Helfern!
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Veröffentlicht von Sascha Foerster

Sascha Foerster ist Geschäftsführer der Bonn.digital GbR, Social-Media-Berater, Community Manager, Moderator für Barcamps und Speaker bei Digital-Events.

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