PechaKucha ist ein kurzweiliges Vortragsformat, dass jetzt zum zweiten Mal in Bonn stattgefunden hat. Karin Krubeck meinte vor einigen Monaten, ich solle unbedingt teilnehmen um BonnerBlogs.de vorzustellen. Das lass ich mir nicht zweimal sagen, denn ich finde es immer wieder spannend verschiedene Formate auszuprobieren und daraus zu lernen.

PechaKucha
PechaKucha – Brain Food for the Open Minded

Das Format ist so spannend, da man ganz klare Vorgaben bekommt. Der Vortrag muss exakt 20 Folien haben. jede Folie wird nur 20 Sekunden angezeigt. Die Folien sollten möglichst wenig Text enthalten. Bilder, die Emotionen wecken, funktionieren dagegen sehr gut, was man am Beispiel des Schuhkartons von Volker Bombien sehen konnte. Unterhaltsam sollten die Vorträge auch sein, damit man mit ganz unterschiedlichen Themen, Leute aus ganz unterschiedlichen Bereichen interessieren kann.

Ursprünglich stammt PechaKucha aus der Designer- und Architekten-Szene. Kreative (wie auch Wissenschaftler) neigen dazu ausufernd zu präsentieren, nicht auf den Punkt zu kommen und jedes kleinste Detail zu beleuchten. Manchmal geht dabei die Nachricht verloren. Bei 6:40 Minuten Vortragszeit ist jede Redundanz verlorene Zeit und es gibt kein Zurück, sobald die Folien starten. Und genau das ist der Reiz: kurz, knackig, vielseitig. So ein PechaKucha-Abend sollte in den wenigsten Fällen langweilig sein.

Vorbereitung

Die Vorbereitung des PechaKucha-Vortrags hat relativ viel Zeit in Anspruch genommen, da es gar nicht so einfach ist die Vorgaben exakt einzuhalten. Immer wieder musste ich die Folien ändern, Text entfernen, damit die Information auf den Folien möglichst konzentriert ist und nicht zu sehr vom Vortrag ablenkt. Der Spannungsbogen muss über genau 20 Folien am Ende auf den Punkt kommen, also bearbeitet man so lange bis eine schlüssige Geschichte in 20 Bildern zustande kommt.

Die Vorbereitung hat etwa einen ganzen Tag gedauert. Zwischendurch habe ich die Folien auf dem Smartphone in der Bahn oder bei einer kleinen Pause durchlaufen lassen und mental den Vortrag geübt, danach wieder umgestellt und verbessert. Drei, vielleicht vier Sätze passen zu einer Folie, wenn man ruhig spricht. Da überlegt man genau, welche Sätze und Infos man überbringen möchte.

Vortrag

BaseCamp Bonn
BaseCamp Bonn

Im PechaKucha-Vortrag gibt es kein „Können Sie bitte noch mal zurück?“ oder „Die nächste Folie, bitte!“, da alles automatisch durchläuft. Wenn etwas schief geht, muss man schnell improvisieren können. Und man muss genau wissen, welche Folie als nächstes kommt, denn die Zeit läuft schneller vorbei als man denkt. Manchmal hat man noch ein paar Sekunden übrig – wenn man dann die nächste Folie schon kennt und nicht auf die Leinwand hochschauen muss, hat man ein paar Sekunden gewonnen.

Feedback

Es war schön zu merken, wie das Publikum mitgeht und ab und zu lachte und schmunzelte. Mein Tempo war vielleicht etwas hoch, ich hätte die Nachricht noch weiter konzentrieren können. Auch die Körpersprache ist wichtig, da habe ich wohl noch dran zu arbeiten, denn ich habe eine Bewegung zu oft wiederholt, bis es auffällig wurde. Ich hatte auch einen Notizblock dabei, auf dem zu jeder der 20 Folien ein Stichwort stand, falls ich den Faden verliere und damit ich nicht jedesmal nach hinten auf die Leinwand schauen muss, um zu sehen, welche Folie da ist. Dazu habe ich das Feedback bekommen, ich solle beim nächsten Mal beide Hände frei halten, vielleicht verbessert das auch die Körpersprache.

Ansonsten hat sich die Vorbereitung ausgezahlt. Ich hatte Spaß auf der Bühne und ich meine auch, dass das Publikum gut unterhalten und informiert war.

Aufzeichnung

Gunnar Sohn war so freundlich zwei Vorträge aufzuzeichnen und schon am Abend selbst als Podcast online zu stellen.

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Die Folien zum Vortrag findet man in dieser Bildergalerie, einfach alle 20 Sekunden passend zum Vortrag weiterklicken.

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Etwas später sollen die Aufzeichnungen auch auf der internationalen PechaKucha-Seite veröffentlicht werden.

Das nächste PechaKucha in Bonn findet am 20.02.2015 statt.

Tweets

Veröffentlicht von Sascha Foerster

Sascha Foerster ist Geschäftsführer der Bonn.digital GbR, Social-Media-Berater, Community Manager, Moderator für Barcamps und Speaker bei Digital-Events.

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1 Kommentar

  1. Ah endlich Zeit genommen um deinen Vortrag zu hören.
    Toll – hast du super gemacht!!!
    Schön zusammengefasst und sehr sympathisch.
    Toll das Du hier alles zusammen gestellt hast, sodas auch alle anderen daran teilhaben konnten.

    Liebe Grüße
    Michèle

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