Beim Lesen eines etwas älteren Artikels aus der DUZ, der „Unabhängigen Deutschen Universitätszeitung“ (Ausgabe 5 vom 26.04.2013, S. 34, „App in die Wolke“ von Christine Xuân Müller), hat es mir die Sprache verschlagen.
Es ist kein Geheimnis, dass ich Befürworter von Open Access, ja sogar Open Science bin. Ich verstehe darunter, dass die Ergebnisse und sogar die Prozesse der Forschung und der Wissenschaft insgesamt, also von Forschung und Lehre, offen gelegt werden sollen. Unter dem Begriff „Open Educational Resources“ (OER) wird im Netz viel diskutiert, wie man Lehrmaterialien frei verfügbar machen kann. Dass man auch das Gegenteil gut finden kann, nämlich Lehrinhalte vor kostenloser Nutzung zu schützen, das war mir nicht klar. Ich lasse die Zitate mal für sich stehen und jeder darf sich was dazu denken (oder, wenn er denn möchte, in den Kommentar schreiben). Ach ja, es geht um die Wolke, also die Cloud, und darum, wie man die Cloud für die akademische Lehre nutzen kann. Los geht’s:
„Doch wenn Tablets, Apps und Datenwolken nicht mehr nur technischen Avantgardisten
vorbehalten bleiben, sondern sich als Lehrpraxis etablieren, kämen auf Hochschulen auch neue Herausforderungen zu. ‚Ein Stichwort ist das geistige Eigentum. Es muss bei der Hochschule bleiben. Dass heißt Lehrinhalte müssen vor kostenloser Nutzung im Netz geschützt werden‘, sagt Keuper.“
Gemeint ist Dr. Frank Keuper, Direktor des Center of Strategic Management der Steinbeis-Hochschule Berlin. Um die Lehrinhalte zu „schützen“ wurde ein Pilotprojekt zur „Zukunft der Lehre in der Datenwolke“ von T-Systems, Samsung und Steinbeis-Hochschule in Berlin gestartet. Zitat:
„Man wollte herausfinden, wie mit der digitalen Hochschullehre Geld zu verdienen ist.“
Und:
„Manager großer IT- und Kommunikationskonzerne wittern bereits ein Riesengeschäft.“
Falls sich jemand fragt, warum dieser Blogbeitrag erst jetzt erscheint:
„Ab Herbst 2013 soll es vermarktet werden.“
Wer das Ganze noch mal nachlesen möchte, findet hier den Artikel:
Hm, dieses Projekt fällt dann wohl nicht in den Bereich Open Access …