Am 1. Oktober fand der erste TEDx-Talk in Bonn statt. TED-Talks dürfte mittlerweile fast jeder kennen: Das Motto ist „Ideas worth spreading“ und hier und da sind auch immer wieder Videos darunter, die wirklich inspirierend sind. Doch ehrlich gesagt habe ich seit etwa zwei Jahren keinen TED-Talk mehr angeschaut. TEDx ist die lokale Variante der TED-Talks und da wollte ich natürlich dabei sein.
Das stellte sich als gar nicht so einfach heraus, denn obschon es eine Webseite gibt (http://www.tedxbonn.org), die ich ziemlich früh entdeckt habe und mich sofort angemeldet hatte (Listenplatz Nr. 2), musste ich nachfragen, denn 100 Plätze müssen bei einem solchen Format entweder über Tickets verkauft werden oder durch persönliche Einladung begrenzt sein. Wenn ich das richtig verstanden habe, sind 30 „Externe“ vor Ort gewesen und es gab leider noch viele freie Plätze, die nicht besetzt, aber vermutlich reserviert waren. Die Location – der Weltsaal im Auswärtigen Amt – war beeindruckend und natürlich passend zum internationalen Flair der Veranstaltung. Organisator Dr. Martin Frick erzählt im Video ein bisschen was zur Besonderheit dieses Raums.
Motto des ersten TEDxBonn war „connecting the dots“ in Anlehnung an Steve Jobs. Manchmal sieht man eben erst später, das die einzelnen Schritte, die man im Leben gemacht hat, doch ein zusammenhängendes Bild ergeben, aber das meist nur in der Rückschau. „Connecting the people“ wäre vielleicht ein schönes Motto für die nächste Veranstaltung, denn mir schien die Auswahl der eingeladenen Gäste doch recht homogen, zumindest kannte ich nur Karin Krubeck und Sascha Hüsing und wir waren überrascht, dass wir nur uns kannten, sonst niemanden. Das „Internationale“ Bonn und die lokale digitale Szene schienen mir noch zwei sehr getrennte Filterbubbles zu sein, doch beide scheinen Bonn zu lieben.
Die TED-Talks selbst waren insgesamt sehr unterhaltend, einige wenige auch wirklich inspirierend, dabei hatten Karin und ich relativ oft unterschiedliche Meinungen, welche Talks uns gefallen haben und welche nicht. Einigen konnten wir uns auf den letzten Talk von Alex Andreou, der selbst Höhen und Tiefen einer Karriere erlebt hatte, auf der Straße leben musste und uns über „defensive architecture“ aufklärte: Architektur, die dafür sorgt, dass Obdachlose nicht auf ihr schlafen oder sich aufhalten möchten. Die Liste der Sprecher wurde auf der Webseite tedxbonn.org veröffentlicht, dort konnte man auch ein Kontaktformular ausfüllen um ein Ticket anzufragen, als Freiwilliger zu helfen oder sich als Speaker vorzuschlagen.
Die Videos der Talks sind aufgezeichnet worden und werden wohl bald bei TED.com veröffentlicht werden. Vermutlich wird es auch bald TEDxBonn Nr. 2 geben. Mehr Fotos (und zwei Videos) der Veranstaltung und der einzelnen Redner habe ich in einem Album bei FlickR gepostet. Hashtag der Veranstaltung war #TEDxBonn.
Update 6. November 2014: Die Videos